Banken / Versicherungen

Kreditrückzahlung
Ein Mann türkischer Herkunft war seit 1990 Kunde bei einer Bank Köln. 1997 hat er mit dem Kredit von der Bank eine Wohnung gekauft und seitdem hat er die Raten regelmäßig bezahlt.

Seit dem Jahr 2000 lebte er in Trennung von seiner Frau, welches ihn finanziell in eine schwierige Lage brachte. Ab 2003 hat die Bank sein Gehalt für die Ratenrückzahlung einbehalten. Gespräche, dass er über einen kleinen Teil seines Gehaltes verfügen wollte, wurden von der Bank zurückgewiesen. Seine weiteren Wünsche zu einem Gespräch wurden von dem Direktor abgelehnt. Einmal habe der Direktor gesagt, dass er mit „Türken“ nicht zu tun haben wolle und er sofort die Bank verlassen solle, sonst würde er die Polizei rufen.
(Quelle: Antidiskriminierungsbüro des Caritasverbandes für die Stadt Köln)


Höhere Prämien für Türken bei der KFZ-Versicherung?

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Ali C. ist 61 Jahre alt. Nie hat er sich was zu Schulden kommen lassen. In den zehn Jahren, die sein Auto beim HDI versichert war, hat er nicht einen einzigen Schaden gemeldet. Und doch erlebte der Mann eine große Überraschung, als er vor kurzem für seinen neuen Wagen eine Vollkasko-Versicherung abschließen wollte. Der HDI, so ließ ihn sein Versicherungsmakler wissen, versichere keine Türken mehr. Ali C. fragte beim HDI nach - und bekam eine Bestätigung.
Selten zuvor hat Ali C. sich so gedemütigt gefühlt. Bis heute möchte er nicht über die Sache reden. Dass die MOPO dennoch davon erfuhr, ist Mehmet C. (Name geändert) zu verdanken, dem Sohn. "Wissen Sie", sagt er, "wenn mich einer anbrüllt, ich sei ein dreckiger Türke, dann ist das schlimm. Aber noch viel schlimmer ist dieser unterschwellige, alltägliche Rassismus. Ich nehme das nicht länger hin."
Die MOPO hat beim HDI nachgefragt. Ob er wisse, dass nach geltendem Versicherungsrecht eine Diskriminierung von Ausländern untersagt ist. Thomas von Mallinckrodt, der Pressesprecher: "Kein Ausländer wird von uns anders behandelt, weil er Ausländer ist." Mallinckrodt verwies auf den überdurchschnittlich hohen Anteil von Ausländern unter den Versicherten des HDI. "Der HDI hält sich an die Gesetze."
"Das tut er nicht!" sagt Bernd A. (28, Name geändert). Er ist beim HDI angestellt und war von Anfang an entsetzt über die Anweisungen, die er bekam: "Mir wurde ausdrücklich gesagt: ,Wenn jemand mit ausländisch klingendem Namen eine Versicherung wünscht - sofort abwimmeln."" Bernd A.: "Ich habe selbst mitbekommen, dass ausländischen Versicherten gekündigt wurde, obwohl sie keinen einzigen Schaden hatten."
Dafür, dass die Angaben des HDI-Mitarbeiters stimmen, gibt es einen Beweis: Es handelt sich um eine "Protokollnotiz", in der es um die Annahmerichtlinien des HDI geht. Darin ist von "unerwünschten Risiken" die Rede. Weiter heißt es: "Es wurde klargestellt, dass es sich hierbei um folgende Ausländergruppen handelt: Türken, Spätaussiedler, Ex-Jugoslawen, Griechen, Iraner/Iraker..."
MOPO-Reporter stellen den HDI auf die Probe. Sie gehen ins Internet, auf die HDI-Homepage und ermitteln mit Hilfe des Tarifrechners, wie hoch der Beitrag wäre, wenn sie für einen Golf IV eine Haftpflicht- und eine Vollkasko-Versicherung abschließen würden.
Bei der ersten Rechnung antworten die MOPO-Reporter auf die Frage, wo sie ihren Führerschein erworben haben, mit "Deutschland". Beim zweiten Mal klicken sie auf "anderes Land". Würde die Herkunft keine Rolle spielen, müsste jedes Mal der gleiche Rechnungsbetrag erscheinen.
Doch die Differenz ist beträchtlich!
Wer etwa in der Türkei seinen Führerschein gemacht hat, zahlt 548 Euro mehr!
(Quelle: Olaf Wunder, www.lichter-der-grossstadt.de - Auszug)