Was können Beratungsstellen für Sie tun?

In Deutschland gibt es bisher kein flächendeckendes Netz von Antidiskriminierungsbüros (ADB). Die Landesregierung NRW fördert derzeit 5 Antidiskriminierungsprojekte (Link auf NRWgegenDiskriminierung.de), an die Sie sich wenden können, wenn Sie sich diskriminiert fühlen. Neben den spezialisierten Antidiskriminierungsstellen gibt es auch noch Beratungseinrichtungen der Integrationsarbeit, die Ihnen weiterhelfen können. Adressen von den Antidiskriminierungsbüros und anderen Stellen finden Sie hier

In der Regel können die o.g. Stellen Ihnen auf folgende Weise weiterhelfen:

  • Begleitung und Unterstützung

Als erstes klärt der/die Berater/in mit Ihnen, was genau vorgefallen ist. Dabei hilft Ihnen das Gedächtnisprotokoll. Gemeinsam beraten Sie dann das weitere Vorgehen. Sie können eine außergerichtliche Lösung anstreben (z. B. Beschwerdebrief, persönliches Gespräch, oder Konfliktvermittlung) oder, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen, eine Klage einreichen. In der Beratung kann geklärt werden, ob eine rechtliche Vorgehensweise möglich ist und welche Schritte hierfür erforderlich sind. Außerdem erhalten Sie bei Bedarf seelische Unterstützung, um die erfahrene Diskriminierung zu verarbeiten. Die Berater*innen können Sie außerdem an andere Fachdienste weitervermitteln, wenn dies erforderlich ist.

  • Konfliktvermittlung

Die Beratungsstelle kann ein gemeinsames Gespräch zwischen Ihnen und der Gegenseite in Anwesenheit eines/er Konfliktvermittlers/in organisieren. Dieses ist insbesondere dann sinnvoll, wenn Sie den diskriminierenden Personen künftig nicht aus dem Weg gehen können (z. B. im Wohnbereich, am Arbeitsplatz oder im Supermarkt um die Ecke). Oftmals führt die Konfliktvermittlung zu befriedigenderen Ergebnissen für beide Parteien, als ein Gerichtsverfahren mit ungewissem Ausgang.

  • Öffentlichkeitsarbeit

Wenn Sie mit den o. g. Mitteln nicht zum Ziel kommen, können Sie sich mit Hilfe einer Beratungsstelle an die Medien wenden. Häufig ist das ein wirksames Mittel, um Druck auf Diskriminierer auszuüben.

 

Checkliste

Wie verhalte ich mich wenn ich diskriminiert werde/wurde?

Ruhe bewahren und besonnen handeln!

  • Lassen Sie sich nicht provozieren
  • Notieren Sie Zeugen
  • Schreiben Sie auf, was genau passiert ist

Beanspruchen Sie schnell Ihre Rechte!

  • Welche Fristen gelten?

Die Klageerhebung

  • Lassen Sie sich beraten
  • Organisieren Sie Unterstützung

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In welchen Bereichen gilt das AGG?

Diskriminierung melden

Das Portal der Antidiskriminierungsprojekte NRW, auf der Sie eine Diskriminierung melden können.

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Stiftung

Die Antidiskriminierungsbüros NRW haben die Stiftung "Leben ohne Rassismus" ins Leben gerufen, um Betroffene bei einer Klage finanziell zu unterstützen.

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